Ostercamp 25.- 28. März Mitgliederversammlung 22. März Gelungenes Skatturnier
                                                                                             Ostercamp 25.- 28. März                              Mitgliederversammlung 22. März                           Gelungenes Skatturnier                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          

Chronik

 

Der nachweisbare Beginn einer organisierten Turn- und Sportbewegung in Pohlhausen datiert aus dem Jahre 1895.

 

Zu der damaligen Zeit florierte Handel und Gewerbe. Die Feilenhauer und Bandwirker von Pohlhausen und den umliegenden Höfen hatten gut zu tun. Ein Blick in die weitere Umgebung bestätigt das. Die Bautätigkeit in Wermelskirchen war reger wie je in einem Jahr vorher, im Hünger baute man die Kirche und durch das Eschbachtal fuhr eine Eisenbahn. Die Müngstener Brücke wurde im August 1899 durch den Kaiser eingeweiht. Der junge Verein eilte mit vielen anderen Vereinen des Bergischen Landes zur Weihestätte, um durch Spalierbildung den Monarchen zu ehren. Natürlich wurde die neue Fahne, Vereinsmützen, Schärpen und sämtliche Orden- und Ehrenzeichen mitgeführt.

 

Viele Sport- und Gesangsvereine wurden in jenen Jahren gegründet. Man hatte in Pohlhausen schon vorher in dem einzigen Gastraum der Wirtschaft Fischer etwas an selbstgebastelten Geräten geturnt. Als jedoch feststand, dass Anfang des Jahres 1896 ein großer Saal zur Verfügung stehen würde, da gründete man am 27. Oktober 1895 der Turnverein Pohlhausen. Mit Konzert, Festball und der Aufführung des Theaterstückes “Zum Turner Bekehrt” wurde der Saal im Mai 1896 offiziell eingeweiht. Mit großem Eifer und viel Liebe stellten sich alle der guten Sache zur Verfügung. An Reck, Barren, Pferd und Ringen wurde geturnt. Es wurde gestemmt, Pyramiden gebaut, lebende Bilder gestellt und Aufmärsche ausgeführt. Auf zahlreichen Festen zeigten die Turner ihr Können und die neugegründete Damenriege erfreute sich großer Beliebtheit. Einladungen fremder Vereine folgte man gern und oft waren Meisterriegen zu Gast auf Pohlhausen. Preise belohnten die besten Leistungen. Pokale, Füllhörner und Fruchtschalen füllten die Schränke, Kränze und Schärpen zierten bald jede freie Wand des Vereinslokals. Sogar für besonders zackiges Marschieren im Festzug konnte man einen Preis bekommen.

Die Mitgliederzahl stieg von 19 am Anfang, auf 69 um 1913 und 147 um das Jahr 1920.

Die stärker werdende Politisierung der Arbeiterschaft machte sich auch im Vereinsleben bemerkbar. Während bisher der Verein ohne Bindung an eine größere Organisation bestanden hatte, man nannte sie die “Wilden”, kamen nun Bestrebungen auf, sich mit politisch ausgerichteten Organisationen zu verbinden. Vor allem waren es jüngere Mitglieder, die den Anschluss an den Arbeiter-Turnbund forderten. Nach viel Zwist und Streitereien setzte sich die jüngere Gruppe durch, und im Jahre 1910 wurde der Verein an den Arbeiter-Turnerbund angeschlossen. Er nannte sich fortan Arbeiter-Turnerverein Pohlhausen. Diese verstärkte Hinwendung zur Politik zog den Austritt vieler Mitglieder nach sich, vornehmlich der Älteren. Mit welcher Erbitterung diese politischen Auseinandersetzungen geführt wurden, geht daraus hervor, dass einer der verdienstvollen Gründer des Vereins, der “Präses” Hugo Sander, die Fahne erst nach längerem Widerstand herausgab.

Das Vereinsleben ging weiter. Man turnte und auf zahllosen Festen wurde gezeigt, was man konnte. Diese überkommene Art der sportlichen Betätigung genügte jedoch bald nicht mehr. König Fußball meldete sich. Dem immer stärkeren Drängen junger Mitglieder gab die Vereinsleitung schließlich nach und gründete 1911 die Fußballabteilung. Eine Kuhweide neben dem Vereinslokal wurde gepachtet, notdürftig markiert und schon konnte das Fußballspielen beginnen.

Während der Kriegsjahre 1914 – 1918 verlief das Vereinsleben naturgemäß ruhig. Auch in den ersten Jahren danach war an einen Sportbetrieb nicht zu denken. Das Vereinslokal war durch französiche Truppen besetzt. Erst ab 1922 ging es wieder richtig los. Es wurde geturnt, Aufmärsche vorgeführt und Pyramiden gebaut. Die Damenriege war wegen ihrer tänzerischen Vorführungen über Pohlhausen hinaus bekannt und beliebt.

Ein Tambourcorp entstand und 1925 schlossen sich sangesfreudige Turner in einer Gesangsgruppe zusammen. Die Fußballabteilung erfuhr jedoch in jenen Jahren den größten Aufschwung. Diese Tendenz wurde noch gefördert durch den Bau des Sportplatzes auf Unterpohlhausen seitens der Stadt Wermelskirchen in den Jahren 1923 – 1924. Durch tatkräftiges Zupacken der Vereinsmitglieder schritt die Vollendung des Platzes schnell voran.

Die Politisierung der Massen nahm gegen Ende der zwanziger Jahre immer mehr zu. So blieb es nicht aus, dass auch das Vereinsleben immer mehr in den Sog der Politik geriet. 1928 kam es zu starken Auseinandersetzungen. Viele Mitglieder verließen den Verein. Durch den Wechsel des Vereinslokals war an eine turnerische Betätigung nicht mehr zu denken. Was blieb, war eine Handball- und eine Gesangsabteilung.

Aber schon ein Jahr später regten sich neue sportbegeisterte Kräfte und gründeten den Handballverein “Tura 29″, der dem Allgemeinen Deutschen Turnerbund angeschlossen war. Nun bestanden also zwei Handballvereine auf Pohlhausen.

Als 1933 die Nationalsozialisten zur macht kamen, wurde der Arbeiter-Turnverein aufgelöst. Fast geschlossen traten die Handballer in die noch bestehende “Tura 29″ ein.

Diese Zusammenfassung der Pohlhauser Sportler zeitigte Erfolge, die in den nächsten Jahren oft von sich Reden machten.

Der Krieg warf seine Schatten voraus, immer mehr Sportler wurden eingezogen und so kam schließlich 1941 der Spielbetrieb zum Erliegen.

Eines Mannes sei an dieser Stelle gedacht, der in nie erlahmendem Eifer alle Schwierigkeiten, die in diesen Jahren auf den Verein zukamen, abzuwenden versuchte. Adolf  Hessenbruch! Schon von schwerer Krankheit gezeichnet, gab er immer wieder sein Letztes her. Selbst in den ersten Jahren nach dem Krieg nahm er noch vom Bett aus die Interessen des Vereins wahr. Er starb am 23. März 1947. Der Pohlhauser Sport hat ihm viel zu danken.

Ein Wiederaufleben de Sportes in Pohlhausen war in den ersten Nachkriegsjahren unmöglich. Zu groß waren die Verluste in den Jahrgängen, die das Vereinsleben hätten tragen können. 1946 versuchten einige Unentwegte Sportfreunde zu sammeln und zu einer Sportgemeinschaft zusammen zu schließen. Vergeblich! Die materiellen sorgen der Zeit ließen keine Freude an Sport und Spiel aufkommen.

Erst 1950 sahen wir die ersten sportlichen Bemühungen, wieder ein Sportleben zu organisieren. Einige Sportinteressierte erkannten, dass nur mit der Jugend ein neuer Anfang gesetzt werden konnte. Unter persönlichen Opfern wurde eine Jugendmannschaft aufgestellt. Angeregt durch das hier gezeigte Vorbild, fanden sich einige Frauen von Unterpohlhausen in einer Turn- und Sportgemeinschaft, in Anlehnung an die Turu Wermelskirchen, wieder zusammen. Neben Ballspielen und Gymnastik konnte auch bald Tischtennis in dem von Kriegsschäden gezeichneten Saal gespielt werden. Die tastenden Versuche mündeten schließlich in dem Wunsch, auf Pohlhausen wieder einen Verein entstehen zu lassen. So kam es im Jahre 1954 zur Gründung der neuen Tura Pohlhausen. Man trug Tischtennisturniere aus, trieb Gymnastik und manch’ geselliges Zusammensein ließ die Schwere der vergangenen Jahre vergessen.

Der Fußball setzte sich jedoch immer mehr durch. Im Jahre 1955 wurde eine Fußballabteilung gegründet, die fortan die dominierende Rolle spielen sollte.

Nach anfänglichen Lehrjahren in der untersten Kreisklasse gelang 1963 der Aufstieg in die erste Kreisklasse.

Obwohl nach 3 Jahren ein Wiederabstieg nicht verhindert werden konnte, schaffte man es 1969 zum zweiten Mal.

 

Seit dieser Zeit spielt die 1. Mannschaft mit wechselndem, meistens aber gutem Erfolg, in der Kreisliga A. Ein besonderes Ereignis in der Vereinsgeschichte war die 75-Jahr-Feier im Jahre 1970, deren Höhepunkt das Fußballspiel der 1.Mannschaft gegen die Vertragsspieler-Elf des damaligen Meisters der Regionalliga-West Bayer 04 Leverkusen war. Ergebnis: 0:8. Unvergessen, dass man damals mit einer Erbsensuppe große Zufriedenheit erzeugen konnte, unvergessen auch das gesellige Zusammensein in der Gaststätte Jägersruh, Inh. Mellwig, die danach ihre Pforten schloß. Über 7 Jahrzenhnte war sie die Heimat der Pohlhausener Sportler gewesen. Zum damaligen Gelingen trug auch die am 6. April 1970 gegründete Damen-Gymnastikabteilung bei.Im Jahre 1970 trugen 3 Jugend-, 2 Senioren- und 1 Alte-Herren-Mannschaft die Farben des Vereines. Mit Ehrgeiz wurde um Punkte und Titel gekämpft.

Ein kurzes Intermezzo in der Geschichte des Pohlhausener Sports schrieb die 1978 gegründete Tischtennisabteilung. Nach nur 3 Jahren wurden die Aktivitäten um den kleinen Zelluloidball bereits wieder eingestellt.

 

Die Entwicklung des Vereins, speziell der Fußballabteilung, ging stetig weiter. Obwohl man viele Jahre unter den schlechten Platzverhältnissen in Pohlhausen litt, konnten auch hier nach und nach Verbesserungen erreicht werden. Funktionsfähige Kabinen wurden errichtet, der Platz renoviert und schließlich neu gebaut. Bis dahin war es allerdings ein schwerer Weg, der den damals Aktiven und Verantwortlichen viel Mühe kostete.

 

Sportlich zu erwähnen ist der Kreis-Herbstmeistertitel im Spieljahr 1972/73, als dem letztem Spiel in der Hinrunde am Silvestertag 1972 gegen TUSPO Dahlhausen 350 Zuschauer beiwohnten – eine in Pohlhausen bis heute unerreichte Zuschauerzahl.

 

Ein sportliches Ereignis überschritt diese Zahl allerdings doch. Der in Regie des Tura von der Stadt Wermelskirchen ausgerichtete Volkslauf am 23. September 1973. Über 400 Aktive wurden an diesem Sonntagvormittag gezählt. Auf drei Strecken wurde im olympischen Sinne durch die Pohlhausener Wälder gelaufen. Neben großartigen sportlichen Leistungen, ist aber eine Leistung ganz besonders hervorzuheben: Der 89-jährige Urpohlhausener Otto Rehbold bewältigte die 5000 Meterstrecke. Die Zielankunft wird ein unvergessener Höhepunkt Pohlhausener Sportgeschichte bleiben. Zusammen – Hand in Hand – mit der jüngsten Teilnehmerin, 2 Jahre alt, lief er über die Zielmarkierung.

Otto Rehbold erhält die Medaille

Zur Sportplatzeinweihung im Juli 1986 empfing die 1. Seniorenmannschaft die Ruhrkicker, eine aus ehemaligen Bundesligaprofis bestehende Traditionself. In ihr spielten u.a.:Pille Gecks, Willibert Kremer, Dieter Danzberg, Theo Bücker, Dietmar Schacht und Peter Sandhofe. Dieses Spiel endete 3:0 für die Gäste aus dem Ruhrgebiet.

Ein weiteres Spiel im Rahmen der Festivitäten um die Sportplatzeinweihung wurde gegen den Verbandsligisten und Ortsnachbarn SV 09 Wermelskirchen ausgetragen.

 

Mit dem Pokalspiel gegen den Oberligisten Wuppertaler SV (Ergebnis 0:8), dem der wohl größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte vorausgegangen war: Kreispokalsieger 1986, wurde das dritte große Spiel im Herbst 1986 auf dem neuen Platz ausgetragen. Das Besondere an diesem Titel waren die Siege gegen klassenhöhere Gegner, wie die Sensation gegen den damaligen Oberligisten VfB Marathon Remscheid und der verdiente Endspielsieg gegen den damaligen Landesligisten TuRu Wermelskirchen. Trainer dieser Erfolgsmannschaft war Wolfgang Oster, der, selbst einmal Spieler, viele Jahre die 1. Mannschaft betreute.

 

In der Saison 87/88 stand die 1. Seniorenmannschaft im Mittelpunkt der Berichterstattung zur Kreisliga A. Mit einer Serie von 22:0 Punkten wurde ein bis heute nicht eingestellter Rekord im Kreis Remscheid aufgestellt. Sein großes Ziel aber, der Aufstieg, war ihm und den Verantwortlichen leider nicht vergönnt. Mit Peter Roda wurde 1990 ein weiterer Pohlhausener geehrt, er wurde Torschützenkönig in der Saison 89/90 mit 32 erzielten Treffern. Mit 27:3 Punkten in der Rückrunde, erzielte die Oster-Truppe in dieser Saison ein beeindruckendes Ergebnis, scheiterte letztendlich an der schwachen Hinrunde, sonst wäre ein Meistertitel möglich gewesen. Tura Pohlhausen machte sich einen Namen unter den führenden und gut geführten Mannschaften im Kreis.

Dazu trugen auch, jedenfalls zum größten Teil, die anderen Trainer bei, von denen einige nachstehend aufgeführt werden: Robert Lembke, Heinz Karkoska, Wolfgang Pick, Hennes Marson, Thorsten “Teddy” Götz, Achim Kapahnke – alles Namen, die im Fußballkreis Remscheid bekannt sind.


Die 2. Seniorenmannschaft spielte fast ausschließlich in der Kreisliga B. Einer kurzen Zeit in der Kreisliga C, nach unglücklichem Abstieg, folgte durch Zusammenlegen der Ligen bald wieder der Aufstieg in die Kreisliga B, wo man gerade in den letzten Jahren eine gute Rolle spielt.

Ab der Spielsaison 1984/85 nahm auch eine 3. Mannschaft am Spielbetrieb teil, die aber aufgrund mangelnder Kontinuität nicht gehalten werden konnten. So wurde die letzte 3. Mannschaft, die aus einer Hobbytruppe hervorgegangen war, im Jahr 1993 abgemeldet.

Auf ein Wechselbad können auch die Altherrenmannschaften des Vereins zurückblicken. Neben Zeiten des regelmäßigen Spielbetriebs und der guten Gemeinschaft, die hauptsächlich auf engagierte Sportkameradenzurückzuführen waren, gab es auch kaum oder sogar gar keinen Spielbetrieb.
Im Jubiläumsjahr 1995 (100 Jahre) war nun wieder eine positive Situation zu verzeichnen, denn es waredn relativ viele Altherren-Spieler, die sich aktiv am Vereinsleben beteiligen.

 

Lange Zeit, nämlich über zehn Jahre, gehörte dem Verein auch eine offizielle Hobbymannschaft an. Da es Auflage des DFB war. dass sich diese Mannschaften einem Verein anzuschließen hatten, wurde sie in den Verein integriert, verwaltete sich aber selbst. Diese, hauptsächlich aus Remscheider Spielern bestehende Mannschaft, war im Kreis recht erfolgreich. So wurde sie Kreismeister und mehrere Male Kreispokalsieger der Hobbymannschaften.

 

Für eine kurze Phase war der Pohlhauser Sportplatz auch Heimat für eine Betriebssportmannschaft, was aber aufgrund der besonderen Bestimmungen für den Betriebssport eingestellt wurde.

 

Eine sportliche Betätigung der ganz besonderen Art fand ab 1990 auf dem Sportplatz Pohlhausen statt. Eine Behinderten-Fußballsportgruppe, unter Leitung der Werkstatt Lebenshilfe, trainierte regelmäßig und trug Freundschaftsspiele und Turniere in Pohlhausen aus. Höhepunkt ihrer kurzen sportlichen Aktivität war die Ausrichtung der Vorrundenturniere zur Landesmeisterschaft der Regionalverbände 1993 und 1994.


Im Jahr 1995  nahmen 2 Seniorenmannschaften und eine AH-Mannschaft amSpielbetrieb teil, in deren Reihen, hauptsächlich in der 2. Mannschaft, noch Spieler standen, die aus der eigenen Jugend kamen. Die Integration der eigenen Jugendspieler in die Seniorenmannschaften erweist sich als zunehmend problematisch, da viele Jugendliche mit dem Übergang zum Seniorenbereich aus verschiedenen Gründen aufhören. Was früher selbstverständlichwar, nämlich der Ehrgeiz, möglichst in die 1. Seniorenmannschaft zu kommen, ist nur noch bei wenigen gegeben. So sind nur noch wenige Eigengewächse in die Mannschaften gekommen, obwohl eine hervorragende Jugendarbeit geleistet wird. Das warnicht immer so, es hat auch Zeiten in Pohlhausen gegeben, in denen die Jugendarbeit fast am Boden lag. Dennoch ist es immer wieder engagierten und interessierten Vätern und auch Müttern zu verdanken, dass es weiterging. Und somit ist mancher Spieler, Trainer, Betreuer oder Vorstandsmitglied letztendlich aus der eigenen Jugend hervorgegangen. Ein Beweis dafür, dass soziales Verhalten und die Bereitschaft zur Mitarbeit in der Jugend gelernt werden kann.

Eine wichtige Entscheidung in der Jugendarbeit war der Schritt in die Selbständigkeit der Jugendabteilung innerhalb des Vereins im Jahr 1986. Großes Engagement seitens der Jugendvertreter, Verständnis und Unterstützung im Vorstand, geburtenstarke Jahrgänge und viel sportliche und freizeitliche Aktivitäten sorgten in den folgenden Jahren für ein Aufblühen der Jugendabteilung. Belohnt wurde diese Mühen bereits im Jahr 1988, als sie von der Sepp-Herberger-Stiftung für bemerkenswerte und hervorragende Jugendarbeit ausgezeichnet wurde. Diese Aufwärtsentwicklung erlangte Anfang der 90er Jahre ihren Höhepunkt als erstmalig alle Spielklassen mit Mannschaften besetzt werden konnten und zusätzlich noch eine sogenannte Bambini-Mannschaft gemeldet war. Zu dieser Zeit gehörte man zu den größten Jugendabteilungen im Fußballkreis Remscheid – für einen Verein am Rande von Wermelskirchen ein außerordentlicher Erfolg. Sportlich gekrönt wurde dieser durch den bis dahin größten Erfolg einer Jugendmannschaft, der Erringung des Kreispokals durch die D-Jugend gegen den hohen Favoriten FC Remscheid im Jahr 1992. Besonders zu erwähnen istan dieser Stelle Hanna Schimmer, die in ihrer kurzen, aber sehr erfolgreichen Zeit in der Jugend von TuRa Pohlhausen für Furore sorgte. Krönung ihres Fußballkarriere war das 1:0 im Finale des Kreispokalendspiels. Ein zweites Mädchen verdient ebenso Anerkennung im damalaigen Männersport Fußball:  Monica Rosito. Sie war die „Königin im Mittelfeld“ ihrer Jugendmannschaft, die 1994 den Gruppensieg der E-Junioren erspielte. Abgerundet werden die Aktivitäten der Jugendabteilung durch die traditionelle große Jugend-Sportwoche mit zahlreichen Turnieren und anderen Aktionen, die 1995 bereits die 10jährige Auflage erlebte, und einer Vielzahl von Hallenturnieren in der Winterpause. In den darauffolgenden Jahren war zwar eine etwas rückläufige Tendenz bei der Anzahl der Jugendspieler zu verzeichnen,dennoch kann der Verein im Jubiläumsjahr auf seine Jugendabteilung stolz sein, was Verpflichtung und Ansporn für die wichtige Jugendarbeit sein sollte.

 

Diese Arbeit wird auch im Verein TuRa Pohlhausen-Tennis großgeschrieben, einer weiteren Sportbewegung in Pohlhausen ab dem Jahr 1981. Nach Jahren der Vorbereitung konnte sich diese, mehr und mehr zum Volkssport avancierende Sportart, schließlich im Jahr 1981 als Abteilung von TuRa Pohlhausen gründen. Auch hier mussten die Pioniere und Verantwortlichen viele Mühen auf sich nehmen, ehe auf  3 Plätzen das Racket geschwungen werden konnte. Das Interesse am Tennissport nahm in der darauffolgenden Zeit,nicht zuletzt durch überragende Erfolge deutscher Sportler, stark zu, so dass es fast zwangsläufig zu steigenden Mitgliederzahlen und notwendigen Erweiterungen kam. Wurde bereits zu Beginn die Anlage mit viel Eigenleistung schön und zweckmäßig hergerichtet, so erlebte dies eine stete Weiterentwicklung durch den Anbau eines Sanitärtraktes an das Vereinsheim, den Bau zweier weiterer Platze, die Realisierung von Freizeiteinrichtungen und ständige Verbesserungen. Heute ist die Anlage, begünstigt durch die Lage und Topographie, eine der schönsten im weiten Umkreis. Paralell zu dieser Entwicklung verlief die im sportlichen Bereich. Aus anfänglichen internen Duellen wurden über die Einführung von Ranglisten Mannschaften gebildet, die am sportlichen Geschehen im zuständigen Verband Mittelrhein teilnahmen. Mehr und mehr Mannschaften, Medenmannschaften genannt, nahmen an der Meisterschaft teil und 1995 existierten 9 Seniorenmannschaften (3 Damen und 6 Herren) und 7 Jugendmannschaften (3 Mädchen und 4 Jungen) in den verschiedenen Altersklassen. Sportliche Höhepunkte waren der Aufstieg der 1. Jungsenioren-Mannschaft in die 1. Bezirksliga 1993 und die der Damen in die Kreisklasse sowie zahlreiche Stadt- und Kreismeistertitel bei den Jugendlichen. Seit dem Jahr 1988 ist die ehemalige Abteilung als TuRa Pohlhausen-Tennis ein eigenständiger Verein, der neben den sportlichen auch auf zahlreiche gesellige Aktivitäten wie Sommer-, Oktoberfest und Karneval zurückblicken kann. So verglich beim 10jährigen Bestehen der Vorsitzende vom TuRa den Tennisverein mit einem Kind, welches schnell lernte und groß wurde, bis es schließlich selbständig wurde und eigene Wege ging.

Diese eigenen Wege ging auch TuRa mit seinen damals fast 300 Mitgliedern in vielen Bereichen, aber ebenso fühlte er sich eingebunden in das Vereinsleben in Pohlhausen und diesem und seiner Tradition verpflichtet. Neben den sportlichen Aktivitäten prägten auch stark geselliges Miteinander und festliche und feierliche Veranstaltungen das Gesicht des Vereins. Alles zusammen bedingte, dass auch die entsprechenden äußeren Voraussetzungen dafür geschaffen werden mussten. So wurden in guter Zusammenarbeit mit der Stadt Wermelskirchen und viel Eigenleistung immer wieder Verbesserungen am Sportplatz vorgenommen -über die Errichtung der Umzäunung mit Ballfangnetzen, Aufstellung von Flutlichtmasten und Platzausbesserungen bis zur notwendigen vollständigen Erneuerung, da starkes Gefälle und fehlende Drainage oft den Platz unbespielbar machten. Im Jahr 1986 war es schließlich soweit, der neue Sportplatz konnte im Rahmen einer Sportwoche eingeweiht werden. Eine Investition, die sich bis zum heutigen Tag bezahlt gemacht hat, denn der Sportplatz erfreut sich einer regen Nutzung.


Das konnte man auch vom 1978 in Eigenleistung fertig gestellten Vereinsheim mit Hausmeisterwohnung behaupten, auf dessen Entstehung näher in der Chronik der Ortschaft Pohlhausen eingegangen wird. Diese Vereinsbleibe, zusammen mit dem Gesangverein Lyra und später dem Tennisverein, war nicht nur ein Treffpunkt der Sporttreibenden, sondern es beeinflusste auch maßgeblich das gesellschaftliche Leben. So wurde die traditionelle Kirmes nach Schließung des Vereinslokals Mellwig und einer Zwischenstation auf dem Platz der Umkleidekabinen, am und im Vereinsheim gefeiert, deren Höhepunkt das alljährliche Spektakel um das Hahneköppen war. Über dieses Ereignis wurde auch regelmäßig in der lokalen Presse berichtet. Der Karneval wurde, nach kurzem Intermezzo in Wermelskirchen, wieder nach Pohlhausen geholt mit dem Erfolg, ds das vereinseigene Onger us eine feste Einrichtung war. Unzählige kleine und große Feste und Feiernaller Vereine wurden im Vereinsheim durchgeführt, welches selbst auch  - wie sollte es anders in Pohlhausen sein-  hauptsächlich durch Eigenleistung stetige Verbesserungen erfuhr. Hier einige Stationen: Dachaufbau und Verschieferung 84/85, Anbau Sanitärtrakt mit Bierkeller 86, neue Küche 89, neue Theke und Musikanlage 90, Imbissbude 92, schalldichte Tür 93 und schließlich die Panorama-Terrasse 94.

Eine weitere Aktivität an den Einrichtungen am undum den Sportplatz, war die Errichtung einer Holzhütte vor den Umkleidekabinen. Die Hütte wurde fester Bestandteil der jährlich von der Jugendabteilung veranstalteten Jugendsportwoche und dient überdies im sportlichen Alltag als Versorgungsstelle während des Spielbetriebes, für Pausentee und Erfrischungen. Diese Erneuerungen waren und sind nicht nur Ideen, sondern ergaben und ergeben sich auch durch die Praxis. Somit gelang es über viele Jahre einen großen Teil der Vereinsmitglieder auch durch ein geselliges Miteinander an sich zu binden.

Hinzukamen Großveranstaltungen im Bürgerzentrumin Wermelskirchen mit u.a. den Bläck Fööss, den Höhnern und dem Colonia Duett, die dem Verein TuRa Pohlhausen den Ruf des aktivsten Vereins in Wermelskirchen einbrachten. Leider wurde 1987 durch eine überzogene und einseitige Berichterstattung über eine Karnevalssitzung in Pohlhausen in kürzester Zeit die jahrelangeÄrbeit und der Ruf des Vereins schwer geschädigt. Von den Auswirkungen erholte man sich schwer, sie sind allerdings nicht nur verantwortlich für die Tatsache, dass die Festivitäten mehr und mehr nachließen. Verstärkte Konkurrenz durch Vereins-Hof- und Straßenfeste, abnehmendes Interesse an der Mitarbeit, geringere Resonanz, veränderter Stellenwert, wirtschaftliche Situation und anderes bewirkten, dass es zunehmend schwerer wurde, Feste durchzuführen. Daran änderte auch nichts die 1990 erstmalig von den 3 Vereinen durchgeführte Kirmes, die ebenso wie andere Veranstaltungen einmal notwendig zur Finanzierung des Vereins waren. Diese Notwendigkeit bestand aufgrund der Schaffung anderer Geldquellen wie Vereinsheim, Bandenwerbung, Sponsoring usw in dem Maße damals nicht mehr, aber das allgemein nachlassende Interesse ist dennoch zu bedauern.

Ein Zeichen dafür waren auch die Veranstaltungen zum 100jährigen Jubiläum, die einfach bescheidener geplant werden mussten, aber durchgeführt werden, was gleichzeitig wieder Beweis für noch vorhandene Motivation war.

 

Ein Ereignis erschütterte den Verein im Jahr 1987 bis an die Basis: Der plötzliche Tod des langjährigen Vorsitzenden Adolf Hessenbruch. An dieser Stelle sei zur Würdigung dieses Mannes die Grabrede von Dirk Hohlmann, verlesen von Friedrich-Wilhelm Scheerer, aufgeführt:

 

Liebe Trauergemeinde,

 wir tragen heute einen Mann zu Grabe, der uns allen viel bedeutet hat - der Familie, den Verwandten und Bekannten, und natürlich dem Verein - man kann sagen seinem Verein, seinem Lebenswerk.Die Stationen seines Lebens, die großartige Arbeit kann hier nur angedeutet werden, dennoch wissen wir alle, die ihn die ganze Zeit oder teilweise begleitet haben, was hinter all dem steckt, was heute vorhanden, was selbstverständlich ist.
Er war nach dem Krieg in den Gründerjahren Anfang der 50er Jahre schon dabei, hat bald Aufgaben übernommen, die ihn schließlich schon als jungen Miann an die Vereinsspitze, in die Verantwortung führten. Dieser Verantwortung ist er in den vielen Jahren - inzwischen 22 - nicht nur gerecht geworden … nein, er hat mehr getan, viel mehr getan. Er hat den Verein am Leben gehalten, ihn nach vorne gebracht und zu dem gemacht, was er heute ist. Er hat aus einem kleinen Pflänzchen,welches zwischenzeitlich abzusterben drohte, einen gesunden Baum mit starken Ästen gemacht. Es ist ein großer Verein mit intaktem Vereinsleben und gutem Anlagen geworden.
Und wenn wir heute auf all das blicken, so können nur wenige ermessen, was dafür alles notwendig war, um den Verein TuRa Pohlhausenzu dem zu machen, was er heute ist. Was hat es an Zeit, Geduld, Geschick, Gesprächen, Verhandlungen,Verträgen usw. usw. immer wieder erfordert, um zufriedene Vereinsmitglieder, spielende Mannschaften, funktionsfähige Anlagen zu schaffen, zu erhalten und auszubauen!
Wir verdanken ihm unendlich viel, aber - und das möchte ich der Familie, allen Freunden und allen, die ihn geliebt, gekannt und verehrt haben, zum Trost sagen: Wir können stolz auf ihn sein, stolz darauf, was er geleistet hat, stolz darauf, ihn und seine ausgleichende, vermittelnde und freundschaftliche Art kennengelernt zu haben!

Akki, wenn Du heute von uns gehst, so können wir Dir versichern, so versprechen wir Dir, daß Du und Dein Werk in unseren Herzen, in unserem Verein weiterleben werden!

Adolf Hessenbruch

Ein Schock hatte den Verein getroffen, aber es musste weitergehen, und es ist in erster Linie den damals verantwortlichen Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstands, Peter Herkenberg und Dirk Hohlmann, dem späteren Vorsitzenden, zu verdanken, dass die Vereinstätigkeiten weitergeführt wurden und das Vereinsleben nach und nach sich normalisierte. Es standen auch wichtige Aufgaben an, die zum Teil bereits geplant bzw. eingeleitet waren.

Dirk Hohlmann

So wurde noch im Herbst desselben Jahres eine Großveranstaltung mit dem Colonia Duett im Bürgerzentrum in Wermelskirchen veranstaltet. Die Forderung nach Selbständigkeit des Tennisvereins und der damit verbundenen Satzungsänderung erforderte viel geistigen und zeitlichen Aufwand. Am Ende der schwierigen Verhandlungen stand schließlich eine für beide Vereine zufriedenstellende Lösung, die bis heute Bestand hat: Jeder ist selbständig, und dennoch ist man miteinander verbunden. Aufstrebend in dieser Zeit auch die Jugendabteilung.

In den nächsten Jahren konnten dann einige Jubiläen im Zusammenhang mit dem Vereinsheim gefeiert werden. So am 4. Mai 1988 das 10jährige Bestehen des Vereinsheims und im Jahr 1989 das 10jährige Jubiläum des vereinseigenen Karnevals "Onger us".
Die sportlichen Ereignisse im Senioren- und Jugendbereich, die Veränderungen in und am Vereinsheim sowie die Entwicklungen im Tennisverein wurden bereits geschildert. Zu erwähnen wäre noch, dass zur Regulierung des inzwischen erfreulich regen Sport- und Freizeitbetriebes sowohl auf den Anlagen als auch im und am Vereinsheim Koordinierung und Absprachen erforderlich waren und die Vereine TuRa Pohlhausen, LYRA 1896 (Gesangverein) und TuRa-Tennis nun gemeinsam für das Vereinheim verantwortlich sind, was sich bereits bei der Finanzierung und dem Bau der schalldichten Tür und der Terrasse auswirkte.

Abschließend sei auf ein Ereignis hingewiesen, welches die Pohlhausener im entsprechenden Rahmen würdigten, die Vollendung des 75jährigen Geburtstages im Jahr 1990 von Frau „Mutter“ Else Hindrichs. Über 5 Jahrzehnte war sie bereits damals dem Sport in Pohlhausen verbunden, hatte in verschiedenen Funktionen mitgeholfen, war bis vor kurzem noch selbst aktiv in der Turnriege, wäscht heute noch Trikots und hilft bei allen Gelegenheiten. Sie, die Mutter des Vereins, die im Jubiläumsjahr 80 Jahre alt wird, soll zum Abschluss dieser Chronik für das stehen, was alle Bewegungen, so auch die Sportbewegung in Pohlhausen ausmachten: Dass bei allen Höhen und Tiefen sich immer wieder Menschen finden müssen, die bewahren, aufbauen und weitermachen. Grundsteine sind dafür gelegt, und wenn zukünftige Generatione sich ebenso wie ihre Vorgänger diesen Aufgaben verpflichtet fühlen, wird Sport und Freizeitgestaltung fester Bestandteil in Pohlhausen bleiben.

Die Chronisten :
Erich Mellwig, Horst Adrian, Günter Kramer, Dirk Hohlmann


Hier endet zunächst die Historie, die zum 100jährigen Bestehen des Vereins im Jahr 1995 erstellt wurde. Eine Fortsetzung wird es sicher spätestens zum nächsten Jubiläum geben.

 

Nachstehend die Vorsitzenden seit 1895 bis 1995.


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